Vorwort


begonnen in der Straßenbahn am 07.05.98 in München

Jahrelang habe ich mich mit der Technik intensivst auseinandergesetzt, um nun zu diesem Heft zu greifen. Der Computer hat keinen Geist. Jede Schreibmaschine ist lebendiger als die künstliche Lebendigkeit eines Rechenknechtes, der zwar auch die Aufgaben einer Schreibmaschine erfüllen kann, aber der durch seine Fehler und seine falsche Perfektion ablenkt.

Das Wesentliche zwischen den Menschen geht durch diese Maschine verloren! Doch mag es weniger die Maschine sein, die schuldig ist, sondern eher die Gläubigkeit der Menschen an diese Maschine. Doch ist es nicht der Computer, der mich zu diesem Buch hier greifen ließ. Es war die Idee ein Buch zu schreiben über meine Philosophie. Schon nach diesen ersten Zeilen, muß ich feststellen, daß es ein sehr schwieriges Unterfangen zu sein scheint und ich nicht weiß, wo und wie ich beginnen soll. Doch habe ich bereits begonnen. Da stehen schon Worte wie "Wesentliche" und "Gläubigkeit".

Für meine Emotionalität und mangelnde Vernunft entschuldige ich mich. Ebenso entschuldige ich mich für das Fehlen der Struktur, die man sich davon erwarten könnte, und diese und jene Unklarheit. Ich mag schwer zu verstehen sein, obwohl ich durchaus verstanden werden will und mich nach bestem Wissen und Gewissen bemühe, aber vielleicht ist meine Philosophie nicht zu kommunizieren. Zwar glaube ich es nicht, sonst würde ich nicht zum Stift greifen, doch umso komplexer unser Wissen über die Welt geworden ist, desto schwieriger mag es für den einzelnen Menschen sein, sein Verständnis von der Welt zu vermitteln. Von Pauschalurteilen wie "Der Dümmste kann Fragen stellen, die der Weiseste der Weisen nicht beantworten kann" einmal abgesehen, mögen meine Einsichten vielleicht dümmer sein als die Fragen. Doch möglicherweise geben die Fragen mehr Antworten als die Antworten selbst. Ich halte hier fest, daß bei allen Sammeln von Daten und Fakten, das Bemühen um Verstehen und Verständnis in der heutigen Zeit zu kurz kommt. Meine Philosophie benenne ich so, weil sie in der persönlichen Erfahrung begründet ist. Sie stammt aus meiner Erfahrung und die ist zwangsläufig einseitig, begrenzt und beschränkt. Es ist dieser persönliche Bezug im Gegensatz zur tradierten wissenschaftlichen Methode, der dieses Geschriebene angreifbar macht. "Meine Philosophie" erhebt aber auch keinen Anspruch. Sie versucht nur ein Baustein zu sein, eine Ergänzung, zu dem was alles schon geschrieben worden ist.

Viele Menschen vor mir legten solche Bausteine in die Welt und ohne diese Menschen wäre mein Baustein gar nicht denkbar. Sokrates, der sich als Geburtshelfer bezeichnete und von dem wir nur durch seinen Schüler wissen, Jesus, der als Mensch auch das Denken der Nichtchristen mehr geprägt haben mag als irgendein Philosoph, beeindruckten mich. Ich habe mich durch die Quastigkeit von der Kritik der reinen Vernunft gekämpft. Ich las von der Sozialkritik eines Karl Marx und beschäftigte mich wenig mit Ludwig Wittgenstein als Ingenieur der Sprachwissenschaften.

Aber abgesehen von den berühmten Namen, die mir von den Bildungseinrichtungen nahegebracht wurden, steht mein Denken auch auf den Schultern anderer Menschen wie Dr. Bodo Weidemann oder Hans-Christian Eller. Ich danke meiner wundervollen Frau, die ich als Lebenspartnerin nicht missen will.

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